Morbid-territories

Chateau de Noisy


Château de Noisy





Die wildesten Gerüchte und Gewächse ranken sich um diese Gemäuer - so sollen die Besitzer des Anwesens mit scharfer Munition die Besucher forttreiben. Sofern ich es überhaupt bis zum Schloss schaffe, denn bis dahin sollen weiterhin viele Jägerrelikte in Form von Tellereisen das Fotografieren vereiteln. Der Wald ist unfassbar eng bewachsen. Außerdem geht es steil bergan. Tierpfaden folgend schaffe ich es an eine Lichtung- und traue meinen Augen kaum. Ein atemberaubendes Schloss. Mitten in Belgien. Es sollte der letzte Gang in eine Ruine sein, die Seinesgleichen sucht. Denn wie ehrfürchtig sich das imposante Schloss auch immer von außen gibt, so erzählt es von seiner Innenseite eine eher Leid geprägte Geschichte. Seit Jahrzehnten schon suchen Vandalen die Hallen heim und zerstören alles was noch zu Bruch gehen kann. Es existiert kaum mehr ein Boden. Die Wände sind durchgehend eingeschlagen. Das ganze Gebäude ist stark einsturzgefährdet. Die Treppenstufen sind derart abgenutzt, dass die Wendeltreppe aus Beton eher einer Rutsche gleicht. Dennoch kommt man als geübter Kletterer bis nach ganz oben und gewinnt einen unglaublichen Ausblick über die Ardennen. Oder über all diejenigen, die sich noch auf dem Gelände befinden. Ganz offensichtlich unterhalten sich welche. Auf den Sprossen der ersten Etage kann ich die Anzugträger gut beobachten. Sie wollen nicht nach oben. Und geschickt kann ich den Blicken entweichen und schnellem Französisch lauschen. Ob es wohl um den baldigen Abriss geht?





























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