Polarlichter
Polarlichter
Ich folge im Wald einem verdächtigen Rauschen - hoffend auf einen Wasserfall, oder zumindest
einen Fluss, an dem ich mein Geschirr säubern kann. Und tatsächlich quert sich schon nach einigen
Metern eine schmale Stromschnelle. Als ich mich darin waschen möchte bin ich doch erschrocken,
wie kalt das Wasser ist. Lange hält man es nicht aus. Ich gehe wieder zurück zur Lichtung, an der
mein Zelt steht. Als ich essen mache, wird es immer schneller dunkel. Wie aus dem Nichts erscheint
am Himmel plötzlich eine grüne Leuchterscheinung. Ich kann es kaum glauben und kippe hinten fast
über meinen Baumstamm, auf dem ich sitze. So schnell wie die Erscheinung kam, war sie aber auch
wieder weg. Am nächsten Morgen fahre ich weiter. So weit wie ich komme, und schlage abends
wieder mein Zelt auf. Zwischen langgezogenen Bergen direkt am Polarkreis. Dies ist die letzte Nacht
über dem Polarkreis. Alles Hoffen bringt dann urplötzlich, wovon ich so lange träumte: Nordlichter.
Den ganzen Abend, beinahe so hell, dass es blendet. Es ist schöner als in den Videos. Gewaltige
Formen am Himmel, die sich im Sekundentakt ändern. Bei Minusgraden eine Qual, die mich aber
nicht aufhält das Ganze zu genießen.


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